- Mit diesen Ideen kannst Du nebenbei Geld verdienen
- Wann darf ich nebenbei Geld verdienen?
- Wie viel Geld darf ich nebenher verdienen?
- Nebenberufliche Selbstständigkeit: Das musst Du wissen
- Geld verdienen nebenbei: Auf DSGVO und Datenschutz achten
- Nebenbei Geld verdienen: Vorsicht vor unseriösen Angeboten
- Fazit zum Nebeneinkommen
Ein Nebenverdienst kann für finanzielle Flexibilität sorgen, Unabhängigkeit schaffen und den Weg in die Selbstständigkeit ebnen. Daher suchen viele Personen in Deutschland nach zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten, die möglichst wenig Aufwand erfordern.
Im Folgenden erfährst Du, wie Du nebenbei Geld verdienen und Dir ein Nebeneinkommen aufbauen kannst. Wichtig dabei sind auch steuerliche Aspekte, rechtliche Anforderungen und Datenschutzbestimmungen.
Mit diesen Ideen kannst Du nebenbei Geld verdienen
Es gibt viele Wege, neben dem Hauptberuf, der Ausbildung oder dem Studium ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Vor allem das Internet eröffnet flexible Möglichkeiten – oft mit geringem Kapitaleinsatz und ohne feste Arbeitszeiten. Ob Du Inhalte veröffentlichst, Produkte empfiehlst oder eigene Dienstleistungen anbietest: Wenn Du systematisch vorgehst und die rechtlichen Rahmenbedingungen beachtest, kann daraus eine nachhaltige Einnahmequelle entstehen. Eine beliebte Methode ist das Affiliate-Marketing.
1. Mit Affiliate-Marketing ein Nebeneinkommen aufbauen
Affiliate-Marketing ist ein etabliertes Online-Geschäftsmodell, bei dem Du Produkte oder Dienstleistungen anderer Unternehmen bewirbst und im Erfolgsfall eine Provision erhältst. Es eignet sich gut für Personen, die die Inhalte ihrer eigenen Website monetarisieren oder mit sozialen Netzwerken und Plattformen wie YouTube, TikTok sowie Instagram eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen möchten.
Damit Du Dir mit Affiliate-Marketing zusätzliche Verdienstmöglichkeiten schaffen kannst, benötigst Du eine gut gepflegte Website oder Social-Media-Präsenz und musst passende Partner finden, die zu Deiner Nische und Zielgruppe passen. Für gewöhnlich kannst Du über Affiliate-Netzwerke oder mit sogenannten Inhouse-Partnerprogrammen nebenbei Geld dazuverdienen.
Nicht jedes Partnerprogramm vergütet dabei gleich. Im Affiliate-Marketing haben sich verschiedene Modelle etabliert, je nach Ziel und Struktur des jeweiligen Programms:
- Pay per Sale (PPS): Du erhältst eine Provision, wenn ein Verkauf über Deinen Affiliate-Link zustande kommt.
- Pay per Lead (PPL): Die Vergütung erfolgt, sobald der Nutzer eine definierte Aktion ausführt, etwa eine Anmeldung, eine Kontaktanfrage oder einen Download.
- Pay per Click (PPC): Du bekommst eine Vergütung, sobald auf Deinen Link oder Dein Werbemittel geklickt wird – unabhängig davon, ob ein Kauf erfolgt.
Welche Variante für Dich funktioniert, hängt unter anderem von Deinem Traffic, Deiner Zielgruppe und den beworbenen Produkten ab. Einige Partnerprogramme bieten auch hybride Modelle oder zusätzliche Bonusstaffeln an. Achte daher stets auf die genauen Teilnahmebedingungen und prüfe regelmäßig Deine Einnahmen.
Was sind Affiliate-Netzwerke?
Affiliate-Netzwerke fungieren als Vermittler zwischen werbenden Unternehmen und Publishern – also Webseitenbetreibern oder Content Creatorn. Du registrierst Dich bei den Netzwerken als Publisher und erhältst nach der Freischaltung Zugang zu zahlreichen Partnerprogrammen aus unterschiedlichsten Branchen.
Die Netzwerke übernehmen in der Regel die komplette technische Abwicklung: Sie stellen die Tracking-Infrastruktur bereit, erfassen die Klicks und Conversions, sorgen für die korrekte Zuordnung der Provisionen und führen die Auszahlungen gesammelt über ein zentrales Konto durch. Das macht die Abrechnung für Dich einfach und übersichtlich.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Du bei nur einer Anmeldung auf viele Programme zugreifen kannst, ohne Dich bei jedem Unternehmen separat registrieren zu müssen. Allerdings solltest Du beachten, dass die Provisionen in Affiliate-Netzwerken geringer ausfallen kann, da ein Teil der Marge an das Netzwerk selbst geht.
Inhouse-Partnerprogramme: Direkte Kooperation mit Unternehmen
Neben den Netzwerken bieten viele Unternehmen auch eigene Partnerprogramme an, die direkt über deren Website verwaltet werden. Die Anmeldung erfolgt meist direkt auf der Website des jeweiligen Unternehmens.
Inhouse-Programme bieten oft höhere Provisionen und individuellere Werbemöglichkeiten. Du hast direkten Kontakt zum Anbieter und kannst häufig auf maßgeschneiderte Werbemittel oder Sonderaktionen zurückgreifen. Allerdings musst Du Dich bei jedem Programm separat anmelden und auch die Abrechnung erfolgt über verschiedene Plattformen. Das erfordert etwas mehr organisatorischen Aufwand.
Wie viel Geld lässt sich nebenbei mit Affiliate-Marketing verdienen?
Die Einnahmen, die Du mit Affiliate-Marketing erzielen kannst, hängen maßgeblich von der Reichweite und Qualität Deiner Inhalte ab. Je mehr Besucher Deine Webseite oder Dein Social-Media-Profil anzieht und je gezielter Du passende Produkte empfiehlst, desto höher fällt Dein potenzieller Verdienst aus.
Der Aufbau einer funktionierenden Plattform, die regelmäßig Conversions erzielt, erfordert Zeit, Engagement und Wissen – insbesondere im Bereich Content-Strategie und Suchmaschinenoptimierung (SEO). Wer kontinuierlich an seiner Reichweite arbeitet, kann sich jedoch über die Zeit ein stabiles passives Einkommen aufbauen.
2. Erstelle und verkaufe ein E-Book
Mit einem E-Book bereitest Du Dein Wissen einmalig auf und kannst langfristig nebenbei Einnahmen erzielen. Wenn Du über ausgeprägte Fähigkeiten und fundiertes Wissen in einer bestimmten Nische verfügst, kannst Du dieses mit ein wenig Heimarbeit strukturiert und zielgruppenorientiert aufbereiten. Als Vertriebsweg stehen Dir etwa Plattformen wie Amazon KDP (Kindle Direct Publishing) und BookRix sowie Deine eigene Website oder Blog zur Verfügung.
Ein E-Book kann auch als Einstieg in weitere digitale Produkte dienen – etwa Kurse, Beratungen oder Newsletter-Funnels. Entscheidend ist ein klarer Nutzen für die Zielgruppe und ein professioneller Auftritt: vom Inhalt über das Design bis hin zum Lektorat.
3. Einen eigenen Blog erstellen
Wenn Du mit Leidenschaft schreibst und Dich mit einem bestimmten Thema gut auskennst, kannst Du einen eigenen Blog als zusätzliche Einnahmequelle nutzen und Dein Einkommen aufbessern. Der Aufwand ist zu Beginn etwas höher, zahlt sich aber mitunter über Monate oder Jahre hinweg aus.
Du kannst über Themen bloggen, die Dich interessieren oder zu denen Du Fachwissen weitergeben kannst, etwa Reisen, Technik, Finanzen, Karriere oder Gesundheit. Über gezieltes Content-Marketing, Suchmaschinenoptimierung (SEO) und regelmäßige Beiträge kannst Du mit der Zeit eine stabile Leserschaft aufbauen.
Einnahmen erzielst Du beispielsweise über:
- Affiliate-Links zu passenden Produkten oder Dienstleistungen,
- Werbeanzeigen (etwa über Google AdSense),
- Sponsored Posts und Kooperationen,
- den Verkauf eigener digitaler Produkte (E-Books, Vorlagen etc.).
Ein Blog eignet sich für Dich vor allem dann, wenn Du ein Thema langfristig bespielen möchtest und es verstehst, Inhalte professionell aufzubereiten.
4. Dropshipping
Dropshipping ist eine spezielle Form des Online-Handels, bei der Du Produkte über einen eigenen Online-Shop verkaufst, ohne sie selbst zu lagern oder zu versenden. Die Bestellung läuft über Deinen Shop, der Versand erfolgt direkt vom Lieferanten.
Dropshipping ermöglicht es, mit geringem Startkapital nebenbei Geld zu verdienen. Allerdings erfordert das Modell unternehmerisches Denken und Marketing-Know-how.
Beachte bei Dropshipping unter anderem diese Punkte:
- Du benötigst eine zuverlässige E-Commerce-Plattform (z. B. Shopify).
- Achte auf die Seriosität und Zuverlässigkeit Deiner Lieferanten.
- Du bist verantwortlich für Kundenservice, Widerrufsrecht und rechtssichere AGB.
Als gewerblicher Nebenverdienst muss Dropshipping zudem beim Gewerbeamt angemeldet werden. Mitunter sind die Lieferanten und Hersteller der Produkte recht wählerisch bei der Wahl ihrer Partner, weshalb Du Dich von der Konkurrenz abheben solltest. Zudem solltest Du Dich auf die Bestandsplanung, Lieferzeiten und Retourenabwicklung des Partnerunternehmens verlassen können.
5. Freiberufliches Texten
Eine andere Möglichkeit, Deine Texte zu monetarisieren, ist das freiberufliche Schreiben für Kunden. Zahlreiche Unternehmen suchen ständig nach Content für Blogs, Produktbeschreibungen, Websites oder redaktionelle Inhalte.
Du kannst über Textbörsen wie Textbroker oder Fiverr erste Erfahrungen sammeln. Die Auftragslage und Bezahlung steigen mit der Qualität Deiner Arbeit. Fortgeschrittene Texterinnen und Texter bauen häufig eigene Kundenkontakte auf, spezialisieren sich auf bestimmte Themenbereiche und erzielen so höhere Honorare.
Auch das Recherchieren und Schreiben von E-Books für Dritte kann eine lukrative Heimarbeit sein, insbesondere im Bereich der Fachtexte, des Coachings oder der Unternehmenskommunikation.
6. Verkauf digitaler Produkte
Der Verkauf eigener digitaler Produkte ist eine skalierbare Möglichkeit, online nebenbei Geld zu verdienen. Digitale Produkte lassen sich einmal erstellen und beliebig oft verkaufen – ohne Lagerkosten oder Versandaufwand.
Beispiele:
- E-Books,
- Checklisten, Vorlagen, Design-Pakete,
- Onlinekurse oder Webinare,
- Tools, Software oder Skripte.
Du kannst Deine Produkte etwa über verschiedene Plattformen oder Deinen eigenen Shop vertreiben. Die Herausforderung liegt darin, ein einzigartiges Produkt in hoher Qualität zu entwickeln und es zu vermarkten. Zahlreiche Anbieter setzen dazu auf Content-Marketing, E-Mail-Listen und gezielte SEO-Strategien.
7. Verdiene als Usability-Tester nebenher Geld
Als Usability-Testerin oder Usability-Tester überprüfst Du Webseiten, Apps oder Software auf Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit. Dein Feedback hilft Unternehmen dabei, ihre Angebote zu optimieren. Die Vergütung variiert je nach Länge und Komplexität des Tests. Achte dabei auf die Konditionen der jeweiligen Plattform, damit Du für die aufgewendete Zeit auch wirklich eine Zahlung erhältst.
Die Anmeldung erfolgt meist über Plattformen wie Testbirds, Userlytics und RapidUsertests. Einige Tests dauern 15 bis 30 Minuten und lassen sich gut in den Alltag integrieren. Du solltest dafür strukturiertes Feedback geben können und gerne mit digitalen Anwendungen arbeiten.
8. Teste Produkte gegen Bezahlung
Als Produkttester erhältst Du kostenlos diverse Artikel zum Testen und gibst anschließend eine Bewertung ab. Je nach Anbieter und Kampagne ist auch eine zusätzliche Vergütung möglich. Neben klassischen Konsumgütern wie Pflegeprodukten und Technik gibt es auch digitale Tests oder Marktforschungsstudien.
Einige Plattformen, Marken und Marktforschungsinstitute bieten eine Bezahlung für Dein Feedback. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Die Testprodukte darfst Du in der Regel behalten. Für größere Produkttests kann zudem ein kurzes Bewerbungsverfahren erforderlich sein.
Wann darf ich nebenbei Geld verdienen?
In Deutschland kannst Du in vielen Fällen neben Deinem Hauptberuf, Studium oder Rentenbezug Geld dazuverdienen. Es gibt jedoch bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen, die Du kennen solltest – insbesondere wenn Du angestellt bist oder mit dem Gedanken spielst, regelmäßig Einnahmen zu erzielen.
Nebenverdienst bei bestehendem Arbeitsverhältnis
Auch wenn Du angestellt bist, darfst Du einer Nebentätigkeit nachgehen – vorausgesetzt, sie verstößt nicht gegen Deinen Arbeitsvertrag und beeinträchtigt weder Deine Leistungsfähigkeit noch Deine Erreichbarkeit im Hauptjob. Viele Arbeitsverträge enthalten Klauseln, die eine Nebentätigkeit genehmigungspflichtig machen. In solchen Fällen musst Du Deinen Arbeitgeber vorab informieren oder sogar um Erlaubnis bitten.
Meist ist es unzulässig, im Nebenjob für ein Konkurrenzunternehmen tätig zu sein oder während der regulären Arbeitszeit einer anderen Tätigkeit nachzugehen. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Höchstarbeitszeit pro Woche darf nicht überschritten werden, sofern Du auch in der Nebentätigkeit in einem Angestelltenverhältnis arbeitest.
Wie viel Geld darf ich nebenher verdienen?
Wenn Du neben Deinem Hauptberuf oder Studium Geld verdienen möchtest, solltest Du wissen, ab welchem Nebenverdienst Du Dein Einkommen versteuern musst. Wie viel Du steuerfrei nebenher verdienen kannst, hängt von mehreren Faktoren ab – unter anderem davon, ob Du angestellt oder selbstständig tätig bist und wie hoch Dein gesamtes Jahreseinkommen ist.
Steuerfreier Nebenverdienst: Wann musst Du Steuern zahlen?
Auch Einkünfte aus Nebentätigkeiten sind in Deutschland steuerpflichtig. Es gibt jedoch bestimmte Freibeträge, die Dir einen gewissen Spielraum geben:
- Jährlicher Grundfreibetrag: 2025 kannst Du als ledige Person bis zu 12.096 Euro im Jahr einkommensteuerfrei verdienen (24.192 Euro für Verheiratete). Erst ab einem höheren Jahreseinkommen musst Du Einkommensteuer zahlen.
- Minijob-Freigrenze: Verdienst Du mit einem Minijob nebenbei zusätzliches Geld, gilt seit Beginn des Jahres 2025 ein Freibetrag von monatlich 556 Euro. Dieser gilt so lange, wie Du nur einer einzigen Nebentätigkeit nachgehst und Dein Gesamteinkommen den jährlichen Grundfreibetrag nicht überschreitet. Allerdings bist Du in einem Minijob für gewöhnlich angestellt. Dein Chef versteuert Deine Nebeneinkünfte dann pauschal.
- Freigrenzen für selbstständige Nebentätigkeit: Wenn Du gewerblich oder freiberuflich nebenbei tätig bist, ist Dein Gewinn steuerpflichtig. Mitunter kannst Du allerdings Betriebsausgaben geltend machen und bleibst bei kleinen Gewinnen unterhalb des Grundfreibetrags möglicherweise steuerfrei.
Ob und in welcher Höhe zu Abgaben verpflichtet bist, ist abhängig vom Einzelfall. Daher ist die Beratung durch ein Steuerbüro ratsam. Dort erfährst Du, welche Steuern Du wirklich zahlen musst.
Steuerfreier Nebenverdienst: Wann musst Du Steuern zahlen?
Studierende, Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitsuchende können ebenfalls Geld nebenher verdienen. Allerdings gelten je nach Status unterschiedliche Regelungen:
- Studierende dürfen während des Semesters meist bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten. Bis zu einem Verdienst von 470 Euro im Monat bleibst Du dabei gesetzlich familienversichert. Erhältst Du BAföG, hast Du durch einen Minijob ein monatliches Zusatzeinkommen bis 556 Euro in der Regel keine Abzüge. Als WWerkstudent wiederum gilt für Dich ein Steuerfreibetrag von 12.096 Euro im Jahr (Stand: 2025). Bist Du freiberuflich oder selbstständig tätig, können andere Freigrenzen gelten.
- Rentner können grundsätzlich unbegrenzt hinzuverdienen, solange sie die Regelaltersgrenze erreicht haben. Bei vorgezogenen Altersrenten gilt eine Hinzuverdienstgrenze, die im Regelfall bei 6.300 Euro im Jahr liegt (Stand: 2025).
- Beziehende von Arbeitslosengeld I oder II müssen Nebeneinkünfte dem Jobcenter oder der Agentur für Arbeit melden. Dabei müssen sie auf die geltenden Anrechnungsfreibeträge und Zumutbarkeitsregeln achten. Empfänger von Arbeitslosengeld I dürfen als Angestellte 15 Stunden pro Woche arbeiten und können monatlich 165 Euro anrechnungsfrei verdienen. Beim Arbeitslosengeld II sinkt die Verdienstgrenze auf 100 Euro im Monat. Größere Beträge werden teilweise auf die Arbeitslosengeldzahlung angerechnet (Stand: 2025).
Gewerbesteuer und Umsatzsteuer
Nebenberuflich Selbstständige müssen Einnahmen und Ausgaben über eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) dokumentieren und in der Einkommensteuererklärung angeben. Wer gewerblich nebenbei Geld, etwa durch den Betrieb eines Online-Shops oder durch Affiliate-Marketing, ist mitunter gewerbesteuerpflichtig.
Für Einzelunternehmerinnen und Einzelunternehmer gilt dabei der jährliche Grundfreibetrag von 12.096 Euro, unterhalb dessen keine Gewerbesteuer anfällt (Stand: 2025).
Die Umsatzsteuer ist für den selbstständigen Nebenjob in der Regel kein Thema. Sie wird jedoch dann relevant, wenn man über die sogenannte Kleinunternehmergrenze hinausgeht. Wer im Vorjahr nicht mehr als 22.000 Euro verdient hat und im aktuellen Geschäftsjahr einen Umsatz von weniger als 50.000 Euro erwartet, kannst die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG nutzen und muss keine Umsatzsteuer ausweisen.
Beachte, dass Du immer noch einkommensteuerpflichtig bist, auch wenn Du keine Umsatz- oder Gewerbesteuer zahlen musst. Verdienst Du nebenbei Geld auf selbstständiger oder freiberuflicher Basis, fällt also in den meisten Fällen eine Steuer an. In der Regel lohnt sich also eine entsprechende professionelle Steuerberatung.
Nebenberufliche Selbstständigkeit: Das musst Du wissen
Viele der vorgestellten Möglichkeiten, online nebenbei Geld zu verdienen, gelten rechtlich als selbstständige oder gewerbliche Tätigkeiten. Sobald Du regelmäßig Einnahmen erzielst und diese mit Gewinnerzielungsabsicht verfolgst, gelten bestimmte Pflichten – unabhängig davon, ob Du haupt- oder nebenberuflich tätig bist.
Welche Rechtsform für die nebenberufliche Selbstständigkeit wählen?
Es gibt keine strikte Vorschrift dazu, welche Rechtsform Du für Deine nebenberufliche Tätigkeit wählen musst. Wenn Du als Einzelperson etwa mit einem Online-Shop nebenbei Geld verdienst, startest Du in der Regel als Einzelunternehmer. Sind mehrere Personen in die Gründung involviert, eignet sich die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR).
Für gewerbliche Tätigkeiten ist eine Anmeldung beim Gewerbeamt erforderlich. Für freiberufliche Tätigkeiten wiederum – etwa als Texter oder Designer – genügt zumeist die Anmeldung beim Finanzamt.
Alternativ kommen für bestimmte Vorhaben auch haftungsbeschränkte Rechtsformen wie die Unternehmergesellschaft (UG) oder GmbH in Betracht, sofern Du ein größeres Projekt planst oder rechtlich abgesichert sein möchtest. Diese Varianten sind jedoch mit einem höheren Verwaltungsaufwand verbunden und für den klassischen Nebenverdienst nicht zwingend notwendig.
Auch in diesen Fällen kann eine Rechtsberatung sinnvoll sein.
Das gilt für die Sozialversicherung
Solange Deine hauptberufliche Tätigkeit weiterhin im Vordergrund steht – also Dein Angestelltenverhältnis, Deine Ausbildung oder Dein Studium – bist Du in der Regel sozialversicherungsrechtlich über diese abgesichert. Das gilt auch in der Rente. Die nebenberufliche Selbstständigkeit ist dann meist nicht sozialversicherungspflichtig.
Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Krankenkasse Deinen Nebenverdienst als solchen anerkennt. Diese musst Du über Deine Nebentätigkeit informieren. Wenn Deine Einnahmen aus der selbstständigen Tätigkeit die Erträge aus Deiner Haupttätigkeit übersteigen oder Du mehr als 20 Stunden pro Woche dafür aufwendest, kann sich Dein sozialversicherungsrechtlicher Status zudem ändern.
Wirst Deine Tätigkeit von der Krankenkasse als Haupterwerb eingestuft, musst Du Dich als selbstständig tätige Person gesetzlich oder privat versichern. Diese Regelung gilt für Erwerbstätige, Studierende sowie Rentner gleichermaßen.
Muss ich den selbstständigen Nebenverdienst bei den Behörden anmelden?
Jede dauerhafte Tätigkeit mit Gewinnerzielungsabsicht muss offiziell angemeldet werden:
Je nach Tätigkeit kann auch eine Anmeldung bei der Künstlersozialkasse (etwa für Designerinnen und Designer oder Texterinnen und Texter) infrage kommen.
Kann ich die Selbstständigkeit vermeiden und trotzdem nebenbei Geld verdienen?
Gelegentliche Einnahmen – etwa aus dem Verkauf gebrauchter Gegenstände, dem Testen von Produkten oder einzelnen Schreibaufträgen – gelten nicht automatisch als gewerbliche Tätigkeit. Wenn Du allerdings regelmäßig arbeitest und Einnahmen erzielst, geht der Gesetzgeber von einer selbstständigen Tätigkeit aus.
Meldest Du die Nebentätigkeit nicht, kann dies den Verdacht der Scheinselbstständigkeit erwecken. Um Ärger mit dem Finanzamt zu vermeiden, solltest Du frühzeitig klären, ob Deine Tätigkeit eine Anmeldung erforderlich macht – insbesondere dann, wenn Du Deine Einnahmen online erzielst oder öffentlich auftrittst, etwa mit einem Blog oder Social-Media-Kanal.
Geld verdienen nebenbei: Auf DSGVO und Datenschutz achten
Insbesondere wenn Du online etwas Geld nebenher verdienen möchtest, solltest Du die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachten. Sobald Du personenbezogene Daten verarbeitest – etwa durch ein Kontaktformular, den Einsatz von Tracking-Tools oder Affiliate-Links – gelten rechtliche Vorgaben, die Du einhalten musst. Diese betreffen sowohl private Webseiten als auch gewerbliche Online-Auftritte.
Datenschutzerklärung und Impressum sind Pflicht
Sobald Du eine eigene Website, einen Blog oder einen Online-Shop betreibst, musst Du eine vollständige und verständliche Datenschutzerklärung bereitstellen. Diese muss unter anderem erklären:
- Welche personenbezogenen Daten Du erhebst (IP-Adressen, E-Mail-Adressen, Nutzerverhalten etc.).
- Zu welchem Zweck und auf welcher Rechtsgrundlage diese verarbeitet werden.
- Welche Dienste von Drittanbietern (Google Analytics, Facebook Pixel etc.) eingebunden sind.
- Welche Rechte Nutzer haben (z. B. Auskunft, Löschung, Widerspruch)
Zusätzlich bist Du dazu verpflichtet, ein Impressum bereitzustellen, wenn Du mit Deiner Online-Präsenz geschäftlich tätig wirst. Das ist etwa der Fall, wenn Du Produkte oder Dienstleistungen bewirbst, Affiliate-Links einsetzt oder bezahlte Kooperationen eingehst.
Darüber hinaus können weitere Angaben in der Datenschutzerklärung und zusätzliche Einwilligungen der Nutzerinnen und Nutzer erforderlich sein. Etwa dann, wenn Du E-Mail-Marketing betreibst. Informiere Dich daher vorab genau über die rechtlichen Bestimmungen.
Cookie-Banner und Tracking-Tools
Wenn Du Analyse- oder Werbetools auf Deiner Seite einsetzt, musst Du Nutzer durch ein sogenanntes Opt-in vorab um aktive Einwilligung bitten. Das gilt unter anderem für Tools wie Google Analytics, Facebook Pixel und Meta Tracking, YouTube-Videos mit Tracking-Funktion und Affiliate-Tracking-Tools.
Ein einfacher Hinweis reicht oft nicht aus. Du musst es den Nutzern ermöglichen, Cookies abzulehnen oder individuell auszuwählen. Dazu kannst Du spezielle Tools wie Cookiebot oder Borlabs Cookie nutzen. Informiere Dich vorab genau über die rechtlichen Bestimmungen.
Drittanbieter und Datenübermittlung
Viele Plattformen, über die Du nebenbei Geld verdienen kannst – etwa TikTok, Instagram, Amazon oder Affiliate-Netzwerke – haben ihren Sitz außerhalb der EU. Das bedeutet, dass personenbezogene Daten in Drittländer übermittelt werden können. Achte darauf, dass diese Anbieter DSGVO-konforme Verträge zur Auftragsverarbeitung anbieten oder entsprechende Standardvertragsklauseln nutzen.
Nebenbei Geld verdienen: Vorsicht vor unseriösen Angeboten
Wenn Du schnell Geld verdienen möchtest, wirst Du früher oder später auf Angebote stoßen, die hohe Gewinne bei minimalem Aufwand versprechen. Hier ist Vorsicht geboten. Viele dieser Modelle wollen nicht nur mit unrealistischen Versprechungen locken, sondern sind mitunter allein darauf aus, Dich um Dein Geld zu bringen. Um Dich vor finanziellen Verlusten und rechtlichen Konsequenzen zu schützen, solltest Du derartige Angebote stets kritisch prüfen.
So erkennst Du unseriöse Angebote
Viele unseriöse Angebote zielen darauf ab, Daten zu sammeln, Zugang zu Kontoinformationen zu erhalten oder langfristige Abonnements zu verkaufen, die schwer kündbar sind. An den folgenden Merkmalen erkennst Du viele fragwürdige Geschäftspraktiken:
- Unrealistische Versprechen: Aussagen wie
verdiene 500 Euro am Tag ohne Vorkenntnisse
oderautomatisches Einkommen über Nacht
sind in der Regel nicht haltbar. - Vorauszahlungen: Skepsis ist angebracht, wenn Du vorab Geld zahlen sollst – etwa für Schulungen, Software oder den Zugang zu Arbeitsmaterial.
- Undurchsichtige Anbieter: Ein fehlendes Impressum, fehlende Ansprechpartner oder ein Firmensitz im Ausland sind Warnzeichen.
- Druck und Dringlichkeit: Zeitdruck (
Nur noch heute verfügbar
) oder aggressive Verkaufstaktiken können auf ein problematisches Angebot hindeuten. - Schneeballsysteme: Wenn das Geschäftsmodell darauf basiert, dass Du neue Teilnehmer anwirbst, ohne dass ein echter Produktwert erkennbar ist, solltest Du Abstand nehmen.
- Negative Bewertungen: Schlechte Erfahrungen anderer Personen mit dem Anbieter oder eine Einstufung des Unternehmens als
unseriös
durch die Verbraucherzentrale sollten Dich alarmieren.
Fazit zum Nebeneinkommen
Es gibt viele attraktive Möglichkeiten, mit denen Du nebenbei Geld verdienen kannst. Die Einstiegshürden sind je nach Nische mitunter niedrig, insbesondere im Vergleich zur klassischen Selbstständigkeit. Gleichzeitig solltest Du die rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen nicht unterschätzen und Dich rechtlich beraten lassen.
Ein nachhaltiges Zusatzeinkommen erfordert eine durchdachte Geschäftsidee, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, Dich mit Themen wie Datenschutz, Gewerbeanmeldung und steuerlichen Pflichten auseinanderzusetzen. Je klarer Deine Zielgruppe und Dein Geschäftsmodell definiert sind, desto besser lassen sich Zeit und Ressourcen gezielt einsetzen.
Vermeide unseriöse Angebote, bei denen unrealistische Gewinne oder automatische Einkommensströme versprochen werden. Konzentriere Dich stattdessen auf transparente, nachvollziehbare Modelle mit echtem Mehrwert für Dich und Deine Zielgruppe. Dann kann ein Nebenverdienst nicht nur eine finanzielle Ergänzung sein, sondern auch eine nützliche Grundlage für spätere unternehmerische Schritte.
Online Geld verdienen
Marketing-Experte Gregor Kossakowski
Gregor verantwortet bei 100partnerprogramme.de aktuell den Bereich Business Development. Sein tiefgehendes Branchenverständnis und großes Netzwerk sind bei der strategischen Entwicklung und Optimierung von Partnerprogrammen unschätzbar wertvoll.